Premium-Cup erreicht in Berg Fidel nächste Stufe, Münsteranerin siegt

Münster. Schon das erste Turnier im Vorjahr auf der Anlage des USC Münster war ein Top-Event. In diesem wurde aber noch einer draufgesetzt. Für die Überraschung des Tages sorgte eine heimische Nachwuchsspielerin, die es nach ganz oben aufs Treppchen schaffte.

Premium-Cup erreicht in Berg Fidel nächste Stufe, Münsteranerin siegt

Alteingesessene Beachvolleyball-Fans haben sie noch im Kopf – die glorreichen Tage auf dem Schlossplatz, als die deutsche Elite vor traumhafter Kulisse ehrwürdige Sandspiele abhielt. Seit 2019 ist damit Schluss. Nach einem kurzen Abstecher 2022 an den Hafen gibt es nun jedoch gute Nachrichten: Spätestens mit ihrem zweiten Halt in Berg Fidel ist die Beach-Szene wieder zurück und hat sich mit ihrem Premium-Cup im Schatten des Preußenstadions auf das nächste Level gehievt.

Es war das zweite Mal, dass der Westdeutsche VolleyballVerband eines seiner höchstdotierten Turniere auf der Beachanlage des USC Münster ausrichtete. Im Vergleich zum Vorjahr gelang nun aber ein großer Schritt. So wurde der
Stream auf der Plattform Twitch reichlich aufgewertet – mit einer Reihe an Kommentatoren und mehreren Kamera-Sets. Vor Ort sorgte eine zweite Tribüne für StadionFlair. Das Münsteraner Publikum tat den Rest dazu, trotzte der Hitze und komplettierte die Strand-Atmosphäre. „Der Premium-Cup ist das i-Tüpfelchen von acht tollen Tagen.
Wir haben super gute Spiele und tatsächlich viele Außenseitersiege gesehen“, sagte Jan
Romund, Mitorganisator und WVV-Vizepräsident.

Sportlich konnte der Cup seinem großen Vorgänger am Schlossplatz das Wasser reichen. Gastierten doch mit Jonas Reinhardt und Robin Sowa die German-Beach-TourSieger von Bremen in Berg Fidel. Mit Jonathan Erdmann war zudem eine echte Blockmaschine und der WMDritte von 2013 vor Ort. Bei den Frauen galten Chenoa Christ und ihre Partnerin Anna-Chiara Reformat als Favoritinnen und erzielten bei der klassenhöheren GBT zuletzt eine Bronzemedaille.
All das schien auf dem sandigen Untergrund zunächst aber kaum eine Rolle zu spielen. Münsteraner Lukas Salimi erlebte an der Seite von Joke Johanning (Oldenburger TB) ein traumhaftes Heimspiel und schickte Reinhardt/Sowa nach einem umkämpften 2:1 (15:13, 13:15, 16:14) in die Loserrunde. „Shoutout an meine Jungs. Das war zu 80 Prozent euer Sieg“, sagte Salimi hiernach auf dem Center Court. Während Salimi am Sonntagmorgen als Fünfter ins Ziel ging,
setzte Münsteranerin Clara Dreßen an der Seite von Mila Jancar (TuSa Düsseldorf) noch einen drauf und bezwang das an Position eins gesetzte Duo Christ/Reformat im Halbfinale. Nach ihrem 2:1 (17:21, 21:19, 15:10)-Sieg war der Finaleinzug klar. Hier war aber noch nicht Schluss. Auch im Finale waren die beiden nicht zu stoppen und rangen Leonie Klinke und Elea Beutel (SC Potsdam) in einem packenden 2:1-Thriller (12:21, 21:18, 16:14) nieder. „Nach dem ersten Satz war ich frustriert. Wir sind aber ruhig geblieben. Das zeichnet uns aus“, sagte Dreßen.

Bei den Herren setzten sich derweil die beiden Freiburger Yannick und Manuel Harms die Krone auf und schlugen Tamo Wüst (VCO Berlin) und Jannis Hopt (Friedrichshafen) ebenfalls im Tiebreak mit 2:1 (27:25, 17:21, 15:11)

Mit den Finalspielen des Premium-Cups fanden acht intensive Tage im Zeichen des Beachvolleyballs ein erfolgreiches Ende. Eingeläutet wurden diese von den Stadtmeisterschaften am vorletzten Samstag. Darauf folgten weitere Events wie der NinflyFirmen-Cup,Kids-und YouthCamps sowie der Jugendverbandstag. „Die Woche war wirklich besonders. Wir hatten super Events“, sagte Jan Romund und äußerte sich danach über eine mögliche Zukunft in Berg Fidel: „Da mache ich mir ab morgen früh Gedanken drüber. Insgesamt ist es eine schöne Geschichte hier. Events müssen sich immer etablieren, um ein Begriff zu werden. Das ist so ein bisschen die Hoffnung. Wie und wo genau, das gucken wir dann mal.“

Beitrag: Westfälische Nachrichten

Foto Wilfried Hiegemann