Das Lob für die Premiere kam gleich aus berufenem Munde. „Ich bin froh, dass der 1. VC Minden die Ausrichtung des Turniers in die Hand genommen hat, obwohl die Anlage noch nicht komplett fertiggestellt ist. Hut ab. Die Spielfelder haben sich jedoch bereits in einem erstklassigen Zustand präsentiert. Es macht absolut Spaß, hier zu spielen“, sagte Jan Romund, Vizepräsident Beach des Westdeutschen Volleyball-Verbandes, der sowohl als Funktionär als auch als Aktiver von der Anlage schwärmte. „Ich denke, wenn alles fertiggestellt ist, werden die Mindener noch viel Spaß an diesem Areal haben. Und es werden sich die Turniere häufen, wenn sich der Ruf erst einmal etabliert hat“, ist sich Romund sicher, dass die Premieren-Veranstaltung nur der Anfang einer Erfolgsgeschichte gewesen sein könnte. „Wenn man die Anlage nicht nur für Top-Turniere bereitstellt, sondern sie auch für Breitensportveranstaltungen, werden sich auch die Einnahmen um ein Vielfaches steigern. Vor allem im Jugend- und Betriebssportbereich ist die Nachfrage nach Fun-Events riesengroß“, sagte Romund und gab den Mindenern damit wertvolle Tipps.
Zum Sieg reichte es für den Modell-Athleten, der mit Minden gute Erinnerungen verbindet, jedoch knapp nicht. Erst im Endspiel musste er sich mit seinem Spielpartner Christian Gosmann dem Duo Joke Johanning/Lukas Salimi geschlagen geben. Doch auch Platz zwei entlockte Romund einen mehr als zufriedenen Gesichtsausdruck. „Ich habe bereits 1996 mein erstes Jugendturnier in Minden gespielt und 2006 ein A+-Turnier gewonnen, damals noch im Melittabad. Deshalb komme ich hier immer wieder gern hin“, sagte der WVV-Vize.
Richtig gelohnt hat sich die lange Anreise für Ida Kaminski und ihre Schwägerin Alexa, die aus München beziehungsweise Zürich nach Minden gekommen und mit dem Zug angereist waren. Sie erwiesen sich im Frauen-Turnier als unschlagbar und freuten sich bei der Siegerehrung über die 560 Euro Preis-
geld, die es für Platz eins gab. Während Ida Kaminski, Ehefrau des Top-Beachvolleyballers Jonas Kaminski, der zur gleichen Zeit bei der German Beach Tour der Top-Beachserie Deutschlands, in Berlin am Start war, noch am gleichen Nachmittag den Rückweg nach München antrat, war der Heimweg in die Schweiz
für Alexa dagegen kein Thema mehr. „Mein Zug wäre um 15 Uhr gegangen. Doch statt nach Zürich fahre ich jetzt halt zu meinen Eltern nach Braunschweig“, sagte die gebürtige Braunschweigerin, die in der Bundesliga für den VC Olympia Berlin und in der 2. Liga für Bayer Leverkusen aufgeschlagen hat. „Ida und ich haben uns jetzt hauptsächlich auf das Beachen konzentriert. Wir haben uns erst vor vier Wochen entschieden, mal zusammen zu spielen. Wir haben ein gutes Turnier gesucht. Und dafür nimmt man auch so einen langen Weg wie nach Minden mal in Kauf. Wir kommen gerne wieder“, sagte Ida Kaminski, die zuvor bereits sieben verschiedene Beachpartnerinnen hatte.
In Marieke Schwarz hatte es sich auch eine ehemalige Spielerin des gastgebenden 1. VC Minden nicht nehmen lassen, bei der inoffiziellen Einweihung der hochmodernen Anlage mit von der Partie zu sein. Schwarz, die momentan eine Ausbildung zur Kauffrau im Büromanagement an der Uni Münster absolviert und zur neuen Saison zu DJK Spontent Düsseldorf in die 2. Liga pro im Hallenvolleyball gewechselt ist, nahm das Event zusammen mit Spielpartnerin Rieke Kaiser (Düsseldorf) als willkommene Trainingseinheit.
Beeindruckt von der positiven Resonanz zeigte sich VC Mindens Vorsitzender Peter Mehwald als Gastgeber: „Ich bin selbst erstaunt, dass nicht nur Volleyball-Liebhaber, sondern auch so viele einfach neugierige Mindener Bürger gekommen sind, um sich ein Bild zu machen, was hier entstanden ist. Das macht mich stolz. Zudem danke ich meinem gesamten Helferstab für die Arbeit, die in den vergangenen Tagen geleistet wurde, um alles möglich zu machen.“
Text: Thomas Kühlmann
Foto: Kevin Mattig