Beim Abschlusstraining am Mittwoch beschäftigten sich die sechs weiblichen und fünf männlichen Teams mit WVV-Beteiligung an der Kieler-Förde noch ein letztes Mal mit dem Wind, ehe am Donnerstagmorgen die letzte Deutsche Jugendmeisterschaft stattfand. Dass der Wind für einige Teams noch Besonderheiten bereithalten würde, sollte sich spätestens am Samstag herausstellen.
Das Männerturnier
Mit einem äußerst knapp verlorenen Gruppenspiel und zwei Siegen erspielten sich die Kölner Len Bever und Julian Winterscheidt einen starken zweiten Platz, den sie im Überkreuzspiel am Freitag mit einem hart erkämpften Sieg krönten und in die Hauptrunde eintraten. Anders als die Jugendmeisterschaften der letzten Wochen wurde nicht im Double-Out-System gespielt, sondern im Single-Out. Wer hier verlor spielte nur noch die Platzierungen aus. Für Bever/Winterscheidt ging es aber weiter.
Am Samstag wartete auf die beiden Junkersdorfer der erst große Kracher. Gegen Mats Duse und Gustaf Grawert, zwei Schleswig-Holsteiner, mussten sie zur ersten richtigen Windrunde antreten. Nicht, dass den NRW-Teams der Wind der Vortage den einen oder anderen Ballwechsel bereits versüßt hatte – auch die Nordlichter spielten an diesem Turniertag angepasste Strategien, die Beach-Volleyball nicht nur von seiner schönsten Seite zeigte. Hart umkämpft, aber äußerst verdient, gelang es dem Duo das Spiel für sich zu entscheiden. Doch in der Folgerunde war die Siegesserie vorbei. Mit zwei Niederlagen ging es für Bever/Winterscheidt mit einem sehr zufriedenstellenden siebten Platz in die Heimat.
Ebenfalls auf Platz sieben beendeten die Humann Essen Spieler Fynn Bach und Lukas Prions das Turnier. Nach einem Drei-Satz-Krimi um den Gruppensieg, bei dem erst das Ende des dritten Satzes über ihren späteren zweiten Gruppenplatz entschied, gingen die Essener in die Zwischenrunde. Nachdem sie diese erfolgreich absolvierten trafen sie auf das WVV-Team Stenchly/Bernsmann.
Geprägt durch Servicewinner und Blockpunkte zeigte sich den zahlreichen Zuschauern an der Strandpromenade Laboe ein spektakulärer erster Satz zwischen den NRW-Spielern. Durch eine Veränderung der Angriffsstrategie gelang es den beiden Essenern zunächst aufzuholen und letztlich auch mit 25:23 zu gewinnen. Der zweite Satz ging nachfolgend deutlicher an die Humänner.
Für Bernsmann/Stenchly war das Turnier an dieser Stelle vorbei. Ihr nachfolgendes Platzierungsspiel gegen Mika Ahmann, den Sohn des Olympia-Dritten Jörg Ahmann, konnten sie für sich entscheiden: Platz 9.
Auch für Bach/Prions endete das Turnier. Ihr Platzierungsspiel verloren sie.
Ähnlich wie Bernsmann/Stenchly erging es Dörpinghaus/Schluse. Die beiden Bocholter errungen nach einer guten Vorrunde verdient das Achtelfinale. Gegen den späteren Turniersieger Hansen/Nissen sollte es aber nicht reichen, auch da der Gegner clever mit dem Wind umging.
Das letzte WVV-Duo Akkaya/Redder von Humann Essen erspielte sich Platz 21.
Das Frauenturnier
Trotz zwei gewonnener Spiele und nur einem äußerst knapp verlorenen letzten Gruppenspiel, gingen Schmidt/Strothoff (VCO Münster) als Gruppendritte in die Zwischenrunde. Dort trafen sie auf das Tusa Düsseldorf-Team Heisler/Mumm, die sich deutlich gegen die Münsteranerinnen durchsetzen. Für das VCO-Team reichte es nur für Platz 25.
Auch das zweite VCO-Team Daubert/Kaiser mussten sich früh aus dem Turnier verabschieden. Nach einer knappen Niederlage in der Zwischenrunde konnten sie sich im Turnierverlauf Platz 21 sichern.
Etwas weiter ging es für das Düsseldorfer-Team Heisler/Mumm. Nach einer guten Vorrunde und einem deutlichen Sieg gegen Strothoff/Schmidt wartete im Achtelfinale die Ostbevernerin Leonie Ottens mit ihrer bayerischen Partnerin Emma Sambale. Trotzdem sie das kombinierte Duo auf dem falschen Fuß erwischten und den ersten Satz gewannen, mussten sie sich im dritten Satz geschlagen geben. Am Ende reichte es für einen erfolgreichen 13. Platz.
Ein sensationelles und wohlverdientes Turnier spielten die Schwerterinnen Kienitz/Mohr. Das Team, das zuletzt bei der U18 DM bewies, wie gut es im Siegen ist, ließ während des Turniers teils große Namen hinter sich: Deutel/van der Veer galten als Favoriten für das Halbfinale und wurden in drei Sätzen geschlagen. Franka van der Veer aus Ostbevern beendete das Turnier nachfolgend als neunte.
Erst im Halbfinale musste sich das Team des VV Schwerte gegen den Favoriten Mantsch/Berndt geschlagen geben. Unbeeindruckt von der Niederlage erkämpfte sich das Team mit tollen Block- und Abwehraktionen einen höchstverdienten Dritten Platz und krönen damit ihren Beach-Sommer.
Jule Mantsch und ihre Natio-Partnerin Annika Berndt standen im dritten DM-Finale dieses Jahr. Zwei Mal konnten sie bereits den Titel holen. Zwei Mal dominierten sie ihr Finale. Dieses Mal wollten Ottens/Sambale ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Doch gleich zu beginn wollten Berndt/Mantsch nichts anbrennen lassen und gingen früh in Führung. Während Ottens/Sambale mit ihrem Zuspiel zu kämpfen hatten, gelang in der Offensive bei Mantsch/Annika zunehmend mehr. Der erste Durchgang ging deutlich an die U18 Deutschen Meister. Unbeeindruckt starteten Ottens/Sambale in den zweiten Satz. Nachdem das Team zunächst noch mithalten konnte, setzte sich am Ende der Anfangsphase Mantsch/Berndt zunehmend ab. Servicewinner brachte das Team Break für Break weiter weg. Am Ende reicht die individuelle Klasse für Ottens/Sambale nicht, um das Spiel noch einmal knapp zu gestalten. Mantsch/Berndt siegen: U18. U19. U20. Was ein Erfolg. Mit viel Rückenwind kann es für das Natio-Team in die internationale Turnier-Phase gehen.
Für Leonie Ottens ist die Saison ebenfalls sehr erfolgreich verlaufen. Nach vier Halbfinaleinzügen bei nationalen Turnieren, zwei silbernen und einer bronzenen Medaille kann auch Ottens sich auf die nachstehenden Turniere freuen.
Mit diesem Erfolg gewinnen WVV-Spielerinnen Gold, Silber und Bronze. Ein großer Erfolg für die Arbeit der NRW-Vereine und Trainer.
Foto: Annika Berndt, Jörg Ahmann und Jule Mantsch