Bericht vom Bundespokal Beach

„Sei wie Neo – hol dir Silber“

Am vergangenen Wochenende wurde vom 23.-25. Juli der Bundespokal Beach 2021 in Berlin auf der Anlage von Beach:Mitte ausgetragen. Mit einem unerwartet erfolgreichen Samstag schafften es gleich vier der sechs WVV-Teams ein Ticket für den Sonntag zu ziehen und sich somit schon vorab mit Platz fünf zu belohnen. Leonie Ottens und Clara Dreßen zogen direkt in das Halbfinale ein. Gekrönt wurde dieser WVV-Erfolg von Neo Naumann und Jonah Juditzki mit einem sensationellen Vizemeister-Titel.

32 Teams aus allen deutschen Landesverbänden traten bei dem Sichtungsturnier an. Die Grundidee des Bundespokal hat als Ziel den Stützpunkten und Bundestrainern Athleten*Innen vorzustellen, beziehungsweise ihre Entwicklung außerhalb von Lehrgängen zu beobachten. Der WVV entsandt insgesamt jeweils sechs weibliche und männliche Athleten*Innen zu dem Turnier, die neben Landestrainer Marc d’Andrea vom Hallenlandestrainer Oliver Gies, WVV-Trainerin Anna Hoja und WVV-Trainerin- und Physiotherapeutin Anne Paß betreut wurde. Der Modus ist freitags eine modifizierte Gruppenphase inklusive Überkreuzspiel des Gruppenzweiten und -dritten, sowie ein Doubleout-Turnier ab Samstag.

Die Gruppenphase traf die WVV-Teams schwer. So waren in den männlichen Gruppen insgesamt vier WEVZA-nominierte Teams potenzielle Gegner und bei den Mädchen die Top-U16 Teams sowie die Mitfavoritinnen Uhl/Scholze und Herpich/Pauker das Los der TOP-Teams. Trotz des schweren Los schafften es fünf der sechs Teams in das Hauptfeld am Sonntag. Lediglich das Team Hikel/Müller musste sich im Überkreuzspiel gegen ihre WVV-Mitstreiter Borchert/Stecker geschlagen geben und spielten somit ab Samstag das Loser-Turnier. Während die Athleten*Innen in der Hauptrunde um Gold spielen, wird im Loser-Turnier Platz 16 ausgespielt. Beide Turniere sind in sich eine Double-Elimination Turnier, bei dem am Sonntag Halbfinale und Finale ausgetragen wird.

Wie schon am Vortag zeigte sich der WVV mit allen sechs Teams sehr spielstark und ließ auf dem Weg zum Halbfinale einige Favoriten hinter sich. Zuerst endete das Turnier für Tobias Müller und den 2006-er Julian Hikel, der zwei Wochen zuvor sensationell im Halbfinale der U16 DM in Barby stand. In etwa zeitgleich verabschiedete sich das weibliche Newcomer Team Hartmann/Neuß aus dem Turnier. Sophia Neuß, ebenfalls Silber bei der U16 DM, wurde aufgrund einer Schulterverletzung von Josefine Meiser kurzfristig nachnominiert. Hannah Hartmanns eigentliche Partnerin Clara Dreßen rückte zu Leo Ottens auf, die durch Meisers Ausfall ohne Partnerin dastand. Hartmann/Neuß beendeten das Turnier mit einem völlig unerwarteten siebten Platz.

Noch etwas besser setzten sich Tom Borchert und Leif Strecker gegen ihre Konkurrenten durch. Anne Paß, die das Team durch das Turnier betreute, strotze immer wieder vor Stolz über die kämpferische Einstellung und das schier nie enden wollende Zurückkommen des Teams nach Rückstand. Auch d’Andrea ist von den Essenern begeistert: „Die beiden haben sich bereits in der Lehrgangswoche extrem gesteigert und konnten kleine Defizite in Annahme und Spielaufbau gut kompensieren. Ihr Siegeswille macht ihren fünften Platz absolut verdient.“

Ebenfalls auf dem fünften Platz endeten Mareet Maidhof und Lilli Daubert. Von einer Knieverletzung geprägt trieb Maidhof die Beach-Saison vor sich her, um bei ihrem Saisonhighlight, dem BuPo 2021, voll da zu sein. Das Knie hielt. Dennoch fand das Duo erst am Samstagnachmittag so richtig in das Turnier. Dort erspielten sie sich mit zwei hochklassigen Spielen die Chance am Sonntag im Halbfinale teilnehmen zu können. Leider sollte es am Ende nicht ganz reichen. Nach einem 25:23 Spektakel im ersten Satz gegen die späteren zweiten Herpich/Pauker, fehlte die Energie das Spiel noch an sich zu reißen. Platz fünf.

Leonie Ottens und Clara Dreßen waren das wohl souveränste Team in der Vorrunde. Doch leider verlor sie das Glück am Sonntag und sie verloren sowohl das Halbfinale als auch das Spiel um Platz drei äußerst knapp. Auch wenn die Enttäuschung groß ist, so ist im selben Atemzug klar, dass die beiden Spielerinnen dem WVV in den kommenden Jahren viel Freude bereiten werden.

Bereits während des Lehrgangs entwickelte sich unter den Trainern*Innen der Running-Gag „Sei wie Neo“. Was zu dem Zeitpunkt aber noch keiner wissen konnte ist, dass es besser für alle gewesen wäre wie Neo zu sein. Denn, ohne dass vorab jemand das Team Laumann/Juditzki unter die Favoritennamen gesetzt hätte, spielten sich die beiden Zuspieler aus Düren und Essen in einen Rausch. d’Andrea dazu: „Es macht unglaublichen Spaß den beiden zuzuschauen. Sie spielen schnellen, kreativen und wirklich aufregenden Beachvolleyball. Das Ganze paaren sie mit unfassbaren Rettungsaktionen und Blockaktionen, die an den unter den Zuschauern sitzenden Torte Schoen erinnern. Neo hat in der Halle bereits bewiesen was in ihm steckt, doch für Jonah ist das alles wahnsinnig neu. Er hat Silber so verdient. Wir sind alle sehr stolz auf die beiden und natürlich auch unsere anderen Teams. Wir haben uns hier sehr gut verkauft.“ Bereits in der kommenden Woche haben einige der Spieler*Innen die Chance ihren Triumph zu wiederholen und besser zu machen. Bereits fünf Tage nach dem BuPo startet auch die U17 DM in Berlin, die wie der BuPo die Altersgrenze bei den 2005-ern hat.

(Bericht geschrieben von Marc d’Andrea)