Nach dem Bundespokalwochenende durften vom 30.07.-01.08. einige der WVV-U17 Spieler und Spielerinnen in Berlin die U17 DM spielen. In einem Turnier mit Aufs und Abs gelang es Leonie Ottens mit ihrer neu-gefundenen bayerischen Partnerin Janne Uhl ihre harte Arbeit des Sommers mit Silber zu belohnen. Maidhof/Daubert sicherten sich wie in der Woche zuvor den fünften Platz.
Mit Beteiligung an sechs Teams ist der WVV bei der U17 DM in Berlin angereist. Fünf der Spieler und Spielerinnen sind bereits aus der BuPo-Woche zuvor in Berlin geblieben. Zudem kamen die WVV-Quali zweiten Schipp/Bertea (m) und Stöppler/Held (w) und das weibliche Siegerduo Brodehl/Zimmermann nach Berlin.
Die Vorrunde im männlichen Turnier war für die beiden Teams Hikel/Juditzki (TUSA Düsseldorf/VV Humann Essen) und Schipp/Bertea (TUSA Düsseldorf) eine schwere Aufgabe. Auch wenn sich die Athleten jeweils gut kennen, so ist e schwierig in ein Turnier zu starten, ohne einen „echten“ gelernten Blockspieler am Netz zu haben. Dank ihrer individuellen Spielklasse schafften sie es dennoch die Gruppenphase und die Zwischenrunde zu meistern und durften somit am Samstag das Winner-Turnier spielen.
Hikel/Juditzki trafen direkt im ersten Spiel auf die beiden späteren Meister Sambale/Vaehning. Das sehr emotionale Spiel ging mit einem äußerten engen zweiten Satz 19:17 an die Bayern. Das selbe Los traf Bertea/Schipp mit den späteren zweiten Treiter/Wüst aus Berlin. Über den Loserbaum beendete sich das Abwehrspielerexperiment bereit im nächsten Spiel. Beide Duos unterlagen ihren Gegnern abermals äußerst knapp und schieden somit als 13ter aus dem Turnier aus. Bertea/Schipp wollten dabei so wenig ausscheiden, dass Zuschauer an der WVV-Quali Halbfinale gegen Borchert/Strecker erinnert wurden, bei dem das Düsseldorfer Duo mit Leidenschaft und Siegeswille das Publikum begeisterten. Am Ende leider ohne weitere Belohnung.
Einen weiteren Erfolg konnten Juditzki und Hikel dennoch in der Woche zuvor erzielen, in der sie sich in Berlin auf die U17 vorbereiteten. Während DVV des U17/U18 Lehrgangs durften die beiden vorspielen und sich dort auch außerhalb eines Turniers bei Bundestrainer Kay Matysik beweisen.
Im weiblichen Turnier spielten sich Leonie Ottens (BSV Ostbervern) zusammen mit ihrer Partnerin Janne Uhl (TSV Ansbach/BAY) ebenso wie Maidhof/Daubert (VCO Münster) erfolgreich durch die Gruppe. Das Überkreuzspiel blieb ihnen dank des ersten Platzes erspart und am Samstag begann direkt die Hauptrunde.
Das Erfolgsduo aus Aachen, Brodehl/Zimmermann musste sich im zweiten Gruppenspiel knapp in drei Sätzen geschlagen geben und spielte noch am Freitag die Zwischenrunde als Gruppenzweiter. Auch dort gelang ihnen nur knapp nicht der Einzug in die Hauptrunde. Für die PTSV Spielerinnen ein bitterer Rückschlag. Präsentierten sie sich bis dato in schwierigen Spielphasen als ehrgeizig und siegeswillig, gelang es ihnen nicht die beiden Schlussphasen für sich zu entscheiden. Der Dank: Das Loser-Turnier. Trotz der Ernüchterung legten die beiden den Freitag ab und spielten mit drei Siegen ein sehr erfolgreiches Samstagsturnier, dass erst am Sonntagmorgen vom neu gefundenen WVV-Team Held/Stöppler (VV Humann Aachen/BW Aasee) unterbrochen wurde.
Held/Stöppler selbst beendeten die Vorrunde als Gruppenvierter, nachdem Sophie Held sich bei einer Rettungsaktion unglücklich am Sprunggelenk verletzte und das zweite Gruppenspiel abbrechen musste. Da das Duo sich erstmals bei der WVV-Quali im Sand aneinander gewöhnen konnte, schafften sie es mit jedem Spiel auf der Deutschen Meisterschaft besser aufzuspielen. Nahezu sensationell musste sich das Duo erst beim Loser-Turnier Halbfinale geschlagen geben und durften so im Spiel um Platz drei beweisen, wie gut sie zusammen agieren. „Mit einem Sieg aus dem Turnier raus ist ein Privileg“, grinst Landestrainer d’Andrea mit Blick auf das Interimsteam, „insgesamt sind wir sehr zufrieden, wie viele Spiele alle vier weiblichen Teams hinter sich gelassen haben. Auch das Loser-Turnier muss man erst einmal bis zum Sonntag spielen.
Maidhof/Daubert spielten deutlich emotionaler und selbstsicherer Richtung Halbfinale als es ihnen in der Woche zuvor beim BuPo gelang. Das Team nah sich einiges vor ihr eigenes Spiel zu verbessern und dabei durch Qualität ihren Gegner zu besiegen. Im Viertelfinale standen sie sich allerdings selbst im Weg und beendeten das Spiel nicht nu nicht im zweiten Satz, sondern ließen es sich im dritten Satz trotz gutem Kampfgeist nehmen. Am Sonntag spielten sie dann das Loser-Viertelfinale gegen Ottens/Uhl, die in Leo Ottens bestem Spiel nicht ins Spiel fanden und deren Reserven in den letzten zwei Wochen zu sehr aufgezehrt wurden. Das Ergebnis: Platz fünf. Wieder einmal. „Stätigkeit ist auch ein Erfolg“, resümiert d’Andrea, was den Spielerinnen im Nachgang nur ein kleines Trotzpflaster ist.
Ottens/Uhl verpassten danach das Halbfinale zunächst komplett. Unfokussierte Zuspiele vor Geeske Camps Blockhände ließ die beiden Talente nicht ins Spiel finden, während sich auf der Gegenseite nicht nur Camp sondern auch Fine Schäkel in Rage spielten. Der erste Satz dahin. Fine Schäkel ist Leo Ottens gut bekannt. Als Saisonstart-Partnerin von Jule Mantsch trainierten Ottens und Schäkel den Winter über viele Einheiten lang zusammen. Wie unangenehm der zweite Satz nun werden wurde, war also bekannt. Und so sollte es auch kommen. Ottens/Uhl fanden noch immer nicht rein und machten nun zudem noch leichte Eigenfehler. Doch plötzlich blitzte etwas in dem bayerisch/westfälischen Team auf. Die Körpersprache änderte sich. Der Satzsieg war wieder möglich und mit dominantem Spiel gelang es den beiden den Satz und später auch zu gewinnen.
Im Finale ging es für Ottens/Uhl an die Reserven. Gegen die quirligen Straubingerinnen Herpich/Jordan gelang es nie einen Break in Führung zu gehen. Sie liefen der Führung hinterher. Auch wenn es zwischenzeitlich so aussah als könnte dich das Blatt wenden, wurde ein Flüchtigkeitsfehler direkt bestraft. Und so musste sich Leo Ottens nach zwei Sätzen geschlagen geben. Für Leo Ottens dennoch ein Triumpf. Erst 10 Tage vorher sagte ihre Partnerin Jojo Meiser die Saison zum Schutz ihrer zwickenden Schulter ab und Ottens stand ohne Partnerin da. „Dass sie so kurze Zeit später für ihre harte Arbeit im Sommer und den unter zunehmendem Druck rauchenden Kopf belohnt wird, zeigt die Qualität, die sich Leonie selbst erarbeitet hat. Letztlich funktioniert Leistungssport so. Das hat sie sehr gut gemacht. Ich bin sehr stolz auf sie“, lobt ihr Trainer d’Andrea sie.
Bereits am Wochenende geht es für viele WVV Spieler*Innen weiter. Bei der U18 DM in Bottrop finden sich sensationelle elf Teams mit WVV-Beteiligung in der Zulassungsliste und das vor heimischer Kulisse, dank des großen Engagements von Franz Ovelhey und Peter Booms.
Foto: Leonie Ottens (links) und Janne Uhl (rechts)
Bericht: Marc d’Andrea